Beispiele von visualisierten Resultaten
Heatmap

Qualität (RQ – Risiko Qualität)
Misst das Risiko, dass operative oder organisatorische Qualität leidet, z. B. durch:
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Fehlentscheidungen
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Reibungsverluste an Schnittstellen
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Zeitdruck und Priorisierungskonflikte
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Fehleranfälligkeit, Nacharbeiten, Doppelspurigkeiten
Hohe Belastungswerte → erhöhtes Risiko für Qualitätsverlust.
Gesundheit (RG – Risiko Gesundheit)
Misst das Risiko, dass physische oder psychische Gesundheit beeinträchtigt wird:
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Erschöpfung
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Schlafprobleme
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Burnout-Symptome (Emotional Exhaustion, Depersonalisation)
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chronischer Stress
Hohe Werte → Gefahr gesundheitlicher Überlastung.
Retention (RR – Risiko Retention)
Misst das Risiko, dass eine Führungskraft oder ein Schlüsselmitarbeitender ausfällt, kündigt oder sich innerlich distanziert:
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Zielzweifel / Handlungskrisen
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Reduziertes Commitment
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Abnehmende Motivation
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Gedanken ans Verlassen der Organisation
Hohe Werte → erhöhtes Abwanderungs- oder Rückzugsrisiko.
Die Risiko-Heatmap zeigt ein klar differenziertes Belastungs- und Risikomuster über drei Führungsebenen. Während die strategische Führungsebene stabile Werte aufweist, sind die Risiken auf operativer Ebene erhöht – und erreichen auf Ebene der Teamführung kritische Werte.
Die Grafik macht deutlich:
Das Risiko liegt nicht „oben“, sondern in der Fläche – dort, wo Nähe zu Teams, Kunden und operativen Anforderungen besteht.
Ebene-für-Ebene Analyse
🟩 Strategische Ebene – geringe Risiken
Werte: 1.4 - 2.0 → gering
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klare Prioritäten
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geringes Gesundheitsrisiko
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geringe Retentionsgefahr
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stabile Qualitätslage
Interpretation:
Die strategische Führung ist nicht der Belastungstreiber. Sie ist strukturell stabil und zeigt keine Anzeichen für Überlastungsphänomene.
🟧 Operative Ebene – erhöhte Risiken
Werte: 2.2 - 3.0 → moderat
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Belastungen steigen sichtbar an
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zunehmender Gesundheitsdruck
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Retentionsrisiko an der Schwelle zu hohen Werten
Interpretation:
Die operative Ebene fungiert als Puffer zwischen strategischem Anspruch und operativer Umsetzung. Die erhöhten Belastungen weisen darauf hin, dass systemische Anforderungen (Schnittstellen, Priorisierung, Prozessdruck) bereits deutliche Auswirkungen zeigen.
🟥 Teamführung – kritische Risiken
Werte: 3.3 - 4.9 → hoch
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Qualität: mittel-hoch
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Gesundheit: hoch
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Retention: hoch (Peak: 4.9)
Interpretation:
Hier entsteht das kritische Risiko für die Organisation.
Die Werte zeigen:
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Überlastung im Tagesgeschäft
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emotionale und kognitive Erschöpfung
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abnehmende Führungswirksamkeit
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steigende innere Kündigung
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hohes Risiko tatsächlicher Kündigungen
Besonders auffällig: Das Retentionsrisiko liegt im roten Bereich und ist der höchste Wert der gesamten Heatmap. Ohne Intervention verliert die Organisation mittelfristig ihre wichtigsten Führungskräfte in der Fläche.
Risiko-Dimensionen im Überblick
RQ – Qualitätsrisiko
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stabil oben
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leicht erhöht in der Fläche
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kritisch im Teamlead-Bereich
→ Hinweis auf Prozessbrüche, Priorisierungsdruck, Zeitstress.
RG – Gesundheitsrisiko
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gering in der Strategie
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mittel in der operativen Ebene
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hoch im Teamlead-Bereich
→ Deutliche Anzeichen von Erschöpfung, Stress, Überforderung.
RR – Retentionsrisiko
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niedrig in Strategie
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mittel in operativer Ebene
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hoch (4.9) in Teamführung
Dies ist der stärkste Alarmwert der gesamten Organisation.
Teamleads stehen unter erheblichem Druck, was erfahrungsgemäss zu:
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Kündigungen
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Leistungsabfall
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Rückzug
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Konflikten
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Verlust von Erfahrungswissen
führt.
Schlussfolgerungen für die Organisation
A) Systemischer Stress entsteht an der Basis – nicht an der Spitze
Die obersten Führungsebenen sind stabil, aber der Druck steigt nach unten hin systematisch an. Das spricht für strukturelle Belastungsfaktoren im Alltag:
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Schnittstellenprobleme
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Aufgabenflut
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unklare Prioritäten
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operative Dauerüberlastung
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unzureichende Ressourcen
B) Operative Ebene kippt als Nächstes
Werte zeigen:
Die mittlere Führungsebene wird zum Engpass, wenn die Teamführung weiter überlastet bleibt.
C) Akute Gefährdung der Teamführung
Die Teamleads sind der zentrale Risikobereich:
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höchste Belastung
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stärkste Gesundheitsgefährdung
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kritischste Retentionslage
Das stellt ein strukturelles Risiko für Teams, Prozesse und Arbeitgeberattraktivität dar.
Handlungsempfehlungen
Kurzfristig (2 - 4 Wochen) – Sofortmassnahmen
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Prioritätenklärung durch GL
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Aufgaben- und Meeting-Entlastung für Teamleads
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operative Unterstützungsmassnahmen
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schnelle Delegationslinien definieren
Mittelfristig (1 - 3 Monate)
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Rollen- und Schnittstellenklärung
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Prozessoptimierungen
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Führungssupport (Entscheidungsentlastung, Sparring, Coaching)
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Aufgabenarchitektur vereinfachen
Langfristig (3 - 6 Monate)
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nachhaltige Führungsstrukturen
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Kulturentwicklung (Fehler-, Priorisierungs-, Rollen- und Lernkultur)
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Monitoring (Folge-LWC / Check-ins)
Executive Conclusion
Die Heatmap zeigt eine stabile Strategielage, aber eine stark belastete operative Realität. Der kritische Punkt ist die Teamführung, insbesondere im Bereich Retention (4.9). Ohne gezielte Entlastung und klare Prioritäten wird der Druck kurzfristig zu:
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Leistungsabfällen
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erhöhten Krankheitsrisiken
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Fluktuation von Schlüsselpersonen
führen.
Der LWC identifiziert genau die Hebel, an denen die Organisation jetzt ansetzen muss.