Beispiele von visualisierten Resultaten
Maslach Burnout Inventory

Burn A: Eine berufliche Erschöpfung hängt typischerweise mit dem Verhältnis zu einer Arbeit zusammen, die als schwierig, ermüdend, stressig empfunden wird.
geringes Mass: ≤ 17
mittleres Mass: 18 - 29
hohes Mass: ≥ 30
Burn B:
Depersonalisation / Empathieverlust ist gekennzeichnet durch einen Verlust an Wertschätzung für andere.
geringes Mass: ≤ 5
mittleres Mass: 6 - 11
hohes Mass: ≥ 12
Burn C:
Die eigene Leistungseinschätzung ist ein Gefühl, das als Sicherheitsventil wirkt und im Falle beruflicher Erschöpfung und Depersonalisation zu einem Ausgleich beiträgt.
geringes Mass: ≤ 33
mittleres Mass: 34 - 39
hohes Mass: ≥ 40 (positiv!)
Interpretation: Burnout-Index (Burn A, Burn B, Burn C)
Das Diagramm zeigt die Burnout-Werte aller Personen für drei Dimensionen:
Burn A – Erschöpfung
Burn B – Depersonalisation / Empathieverlust
Burn C – Leistungs- und Selbstwirksamkeitserleben
Jede Zeile ist eine Person, jede Farbe ein Belastungsgrad:
🟩 grün = gering
🟨 gelb = mittel
🟥 rot = hoch
Rechts stehen die prozentualen Verteilungen über alle Personen.
1. Burn A – Erschöpfung (Körperlich / Emotional)
Verteilung:
🟩 56 % gering
🟨 33 % mittel
🟥 11 % hoch
Interpretation:
-
Die Mehrheit der Personen ist nicht erschöpft und zeigt eine gute Belastungsregulation.
-
Rund ein Drittel weist mittlere Erschöpfungssymptome auf – ein klarer Hinweis auf steigenden Workload, Zeitdruck oder mentale Beanspruchung.
-
11 % sind bereits hoch erschöpft → deutlicher Risikobereich für Überlastung, Leistungsabfall oder Rückzug.
Kernaussage:
Systemisch kein akutes Erschöpfungsproblem, aber eine relevante Risikogruppe.
2. Burn B – Depersonalisation / Empathieverlust
Verteilung:
🟩 0 % gering
🟨 52 % mittel
🟥 48 % hoch
Interpretation:
-
Es gibt niemanden mit niedrigen Werten → ein deutliches Warnsignal.
-
Über die Hälfte zeigt mittlere Entfremdungssymptome.
-
Fast jede zweite Person ist bereits im roten Bereich (= hohe Depersonalisation).
Dies bedeutet:
-
emotionaler Rückzug
-
zynische Haltungen
-
reduzierte Empathie
-
sinkende Beziehungsqualität
-
Gefahr von Konflikten und schlechter Teamkultur
Kernaussage:
Dies ist die kritischste Skala. Fast der gesamte Bereich ist emotional überlastet oder ausgebrannt.
3. Burn C – Leistungs- & Selbstwirksamkeitserleben (positiv!)
Verteilung:
🟩 19 % gering (riskant)
🟨 30 % mittel
🟥 51 % hoch (positiv!)
Wichtig:
Bei Burn C ist ein hoher Wert positiv, da er Selbstwirksamkeit, Kompetenzgefühl und Leistungsfähigkeit widerspiegelt.
Interpretation:
-
Über 50 % haben ein hohes, stabiles Kompetenzgefühl → starke Ressource.
-
Rund 30 % im mittleren Bereich → eher stabil, aber mit Schwankungen.
-
19 % haben ein niedriges Leistungsselbstbild → Risikogruppe für Demotivation oder Rückzug.
Kernaussage:
Trotz emotionaler Belastung bleiben viele leistungsstark und fühlen sich wirksam – ein starker Schutzfaktor.
4. Gesamtinterpretation über alle drei Skalen
A) Die Gruppe ist leistungsfähig – aber emotional ausgelaugt.
-
Burn C ist hoch → gute Selbstwirksamkeit
-
Burn B ist sehr hoch → emotionale Distanz, Zynismus, Überforderung
B) Erschöpfung (Burn A) ist noch nicht überall hoch – aber steigt sichtbar.
C) Depersonalisation (Burn B) ist der zentrale Alarmwert.
Fast 100 % mittel/hoch → starke emotionale Belastung im System.
D) Es gibt eine kritische Risikogruppe (ca. 20–30 %).
Diese Personen zeigen Muster wie:
-
hohe Erschöpfung
-
hoher Empathieverlust
-
niedriges Leistungsgefühl
Diese Kombination korreliert am stärksten mit:
-
Burnout
-
Krankheitsausfällen
-
Retentionsrisiko
-
Fehlentscheidungen
-
Teamdynamikproblemen
5. Executive Summary
Die Gruppe zeigt eine hohe Leistungsfähigkeit, ist jedoch emotional stark belastet. Besonders die Depersonalisation ist kritisch erhöht (48 % hoch), was auf Erschöpfung, Überforderung und steigenden Rückzug aus sozialen Interaktionen hinweist.
6. Handlungsempfehlungen (kurz)
Kurzfristig
-
Entlastung emotional belasteter Rollen
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Priorisierung und Klärung von Erwartungen
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Stärkung von Teaminteraktionen und Kommunikation
Mittelfristig
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Ressourcenprogramme (Coaching, Unterstützung, Peers)
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Führungsklärung und Delegation
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Arbeitsprozess-Optimierung
Langfristig
-
Kulturentwicklung (Wertschätzung, Feedbackkultur)
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Monitoring (Follow-up-Messung in 3 - 6 Monaten)